Donnerstag, 23. September 2010

Diebe in Leet & Im Wald da sind die Räuber

Die Spieler hatten ihre Charaktere nach dem erfolgreichen beenden des Abenteuers Elisera (Teil 1, Teil 2) noch ein klein wenig angepasst/überarbeitet. Jetzt brannten sie darauf die Welt und das System näher kennen zu lernen. Da der Spieltermin am Wochenende lag und genügend Zeit bot, entschied ich mich die beiden Kurzabenteuer "Diebe in Leet" und "Im Wald da sind die Räuber", beide von Sebastian Witzmann, (Download bei 13Mann) gleichzeitig zu spielen. Die Spieler vom Schurken Dalgo und dem Magier Darleth fielen für den Termin aus.

Charakterübersicht
Tanis, Krieger Stufe 2
Eldrian Tharnell, Waldläufer Stufe 2
Jennsen Dagett, Heilerin Stufe 2

Im Brandkessel
Wie es sich für ein klassisches Abenteuer gehört, startete die Gruppe im Gasthaus "Brandkessel". Dort unterhielten sich die Charaktere mit den anwesenden Gästen und dem Wirt. So erfuhren sie, dass der Ritter Mereno von Leet gegenwärtig nicht vor Ort sei und die Gauklertruppe "Quintas" in Leet angekommen sei. Die Gaukler waren gerade dabei den Marktplatz für ihre abendliche Vorstellung vorzubereiten. Im Gasthaus echauffierte sich der Ochsenbauer Lucca schon recht lautstark über die "Rumtreiber" und "Taugenichtse". Das nahmen die Helden als Anlass die Quintas genauer unter der Lupe zu nehmen und so gesellten sie sich zu den Dorfbewohnern die das Ereignis mit eigenen Augen begutachteten.
Die Szene im Gasthaus hab ich fürs Rollenspiel genutzt und um weitere NSCs einzuführen.

Diebe in Leet
Eldrian fiel eine Tätowierung bei einer der Schausteller auf - bei der Schurkin Maria Estephania, konnte damit aber nichts anfangen. Dem Krieger Tanis kam die Tatöwierung bekannt vor, er war sich sicher das er so was während seiner Ausbildung zur Stadtwache in Padova bereits gesehen hatte, wusste aber auch nicht mehr genau um was sich dabei handelte. Nach einer kurzen Weile trennten sich dann die Freunde. Tanis ging zum Händler Thoamso um ein paar Dinge einzukaufen, wo er auch den Hausmeister des Ritters, Ernesto Cavallier, traf. Thomaso berichtete gerade das Marc, ein Händler aus Padova, mit neuen Waren immer noch nicht eingetroffen sei. Thomaso meinte, er hätte einen kleinen Handspiegel verlegt, den er ziemlich sicher am letzten Abend noch gesehen hatte. "Einauge", wie der Hausmeister heimlich von der Dorfbevölkerung genannt wird, bat den Krieger mit seinen Freunden am nächsten Morgen zu einer Audienz wegen des vermissten Händlers bei ihm vorbei zu kommen. Währenddessen hörte Eldrian beim Schmied, dass ein gerade gefertigtes Amulett nicht mehr auffindbar war und Jennsen beobachtete wie ein kleines Mädchen ihre Brosche suchte. Im laufe des Tages kam der Gruppe zu Ohren, dass auch andere Dorfbewohner Gegenstände vermissten, alles Sachen die wohl recht wertvoll waren oder zumindest schön glitzerten.
Am Abend fand dann die erste Aufführung der "Quintas" statt, was den Charakteren eine weitere Gelegenheit bot, die Gaukler genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach der Vorstellung begaben sich Jennsen und Tanis zusammen mit dem Großteil der Dörfler in den Brandkessel, während Eldrian die Gunst der Stunde nutzte um mit Maria ein Gespräch zu führen. Vom Charme des Waldläfers verzaubert erzählte, die Schurkin dass sie in Padova beim Diebstahl eines Brotes erwischt wurde und so die Tätowierung erhalten hatte. Mit den im Dorf vermissten Gegenständen hätte sie aber nichts zu tun. Im Brandkessel eskalierte die Situation fast, als Lucca die Schausteller sogar beschuldigte für saure Milch und Probleme beim Kalben verantwortlich zu sein. Tanis, der seinen eigenen Jähzorn unter Kontrolle halten konnte, schaffte es zusammen mit Jennsen den Ochsenbauern und die aufgebrachte Meute beruhigen. Später berichtete Eldrian den anderen beiden von seinem Gespräch mit Maria. Tanis, der die Tätowierung als Zeichen für Diebe bestätigen konnte, war nun endgültig der Meinung dass die Diebstähle auf das Konto der Quintas gingen. Aber Beweise dafür lagen genauso wenig vor wie dagegen.
Hier hab ich versucht Leet lebendig wirken zu lassen und bei den einzelnen Dorfbewohnern eigene Probleme und Wünsche zu präsentieren. Gleichzeitig sollten die SCs sich einbringen können, wie zum Beispiel das die Heilerin einer Schwangeren helfen konnte.

Der vermisste Händler
Am nächsten Morgen besuchten die Abenteurer vor der Audienz bei Ernesto noch Thomaso. Thomaso war mittlerweile sehr beunruhigt über die Verspätung von Marc, der sonst sehr pünktlich sei. Dazu kam noch ein Alptraum, in dem er Leet aus der Sicht eines Vogels sah und Blut aus den Häusern quoll das nicht versickerte, sondern sich dickflüssig anhäufte. Kurz nach dem Frühstück hatte er dann noch Raben aus dem Norden tief fliegen sehen, was er definitiv als unheilvolles Omen deutete. Er bot den Helden 10 Silberstücke, wenn sie nach Marc suchen würden. Den Auftrag nahmen sie gerne an, aber die Bezahlung lehnten sie ab - vor allem auf drängen von Jennsen. Auch der Haushofmeister Ernesto beauftragte die drei mit der Überprüfung der Handelsstrasse nach Padova. Er war sogar bereit den Charakteren 3 Silber als Lohn zu zahlen und so machten sich die Helden kurzerhand auf den Weg.
Fast alle Spielercharaktere hatten bei der Erstellung ziemlichen Reichtum erwürfelt und waren so nicht auf das Geld angewiesen.

Auf der Handelsstrasse
Die Gruppe folgte der Strasse nach Süden und erreichte am späten Nachmittag die "Steinfelder". Das Gebiet war voll von Felsen, die wie von Götterhand in den Boden gerammt schienen. Eldrian untersuchte den Boden, fand aber keine Spuren die jünger als eine Woche waren. Am Abend entdeckte die Gruppe rechts vom Weg einen Trampelpfad der bis zu einer Senke führte die scheinbar oft als Rastplatz genutzt wurde. Die zahlreichen alten Feuerstellen überzeugten die drei ihr Lager dort aufzuschlagen. Auffällig waren allerdings die drei schräg im Grund steckenden Felsen, etwa drei bis fünf Metern hoch, in denen Muster eingeschlagen waren. Jennsen untersuchte die von Moose und Flechten überwucherten Symbole, am Ende war sie überzeugt das es sich dabei um Runen die die Göttin Indara huldigen handeln müsse. Während sie den herrlichen Sonnenuntergang und die Rot und Grün schimmernden Felsen betrachteten, fiel Jennsen auf, dass einer ihrer Geldbeutel verschwunden war. Nach intensivem Suchen fanden sie den Beutel ein klein wenig außerhalb des Lagers. Während die leicht irritierte Heilerin und der Krieger sich später dann schlafen legten, hielt Eldrian Wache. Kaum waren die beiden eingeschlafen, erblickte er im Wald einen Elch der ihm zuwinkte! Vorsichtig weckte er Tanis der ungläubig den nun tanzenden Elch bestaunte. Im Augenwinkel machte Eldrian plötzlich eine Bewegung aus. Der Waldläufer konnte tatsächlich gerade noch so einen Pixi zu fassen bekommen der dabei war der schlafenden Jennsen ihren Geldbeutel aus dem Dekoltee zu stibitzen. Der Pixi stellte sich als Tix vor, der "Glitzerzeug" sammelte. Der Elch war eine Illusion, die vom Tun des Feenwesens ablenken sollte. Nach einer eindringlichen aber auch netten Standpauke war Tix bereit, die bisher gestohlenen Gegenstände zurück ins Dorf zu bringen, wenn die Charaktere ihm als Gegenleistung ein paar Haare von der noch immer schlafenden Jennsen überließen.
Der Spieler der Heilerin hatte den Makel „Unweckbar“ gewählt, was der Gruppe schon den ein oder anderen lustigen Vorfall bescherte. Schlafende zu bemalen scheint ebenso spaßig zu sein wie betrunkene.

Im Wald da sind die Räuber
Danach entlockten sie dem Pixi noch, das es wohl Riesen im Wald gäbe, die andere terrorisieren. Danach verabschiedete sich Tix bei den Abenteurern und verschwand im Wald. Am nächsten Morgen ging’s dann weiter nach Süden um den vermissten Marc aufzuspüren. Am frühen Nachmittag erblickten die drei den umgekippten Planwagen und Wölfe, die die Szenerie durchstöberten. Die Tiere waren rasch vertrieben und so konnte die Gruppe in aller Ruhe den Schauplatz untersuchen. Zwar waren die Zugpferde tot, aber der gesuchte Händler war scheinbar nicht umgekommen und es führten große Spuren in den Wald hinein. Die Spuren waren definitiv nicht menschlich, dafür waren sie zu groß. Trotzdem folgten sie den Schleifspuren tiefer in den Wald hinein.
Die Gruppe gelangte dabei an einen Bach, der eine tiefe Furche durch den Wald getrieben hatte. Um ihn zu überqueren, kletterte und balancierte Eldrian über einen umgekippten, mit Moos überwachsenen Nadelbaum. Anschließend brachte er ein Seil an und die anderen beiden konnten etwas einfacher auf die andere Seite gelangen. Es dauerte bis zur Abenddämmerung, bis sie das Lager des Angreifers zu Gesicht bekamen. Auf einer kleinen Lichtung hatte sich ein Troll eingenistet, der sogar ein kleines Dach improvisiert hatte, sowie einen Baum zur Lagerung von Vorräten nutzte. Dort befand sich auch der verletzte Marc. Am Boden lagen verstreut Überreste von menschlichen und tierischen Knochen. Die Diebesbeute lag neben einer Feuerstelle, die auch einen ziemlich gerupften und etwas kränklich aussehenden Wolf wärmte. Sofort entbrannte ein Kampf, bei dem Tanis zusammen mit Eldrian den Wolf aber ebenso schnell erledigten wie anschließend den Troll.
Es dauerte gerade einmal drei Runden, dann waren beide Gegner dank guter kritischer Treffer durch die Spieler am Boden!

Ende gut - Alles gut
Nach dem Kampf kümmerte sich Jennsen um den stark verletzten Marc und die kleineren Wehwehchen ihrer Mitstreiter. Neben den Handelswaren von Marc fanden die Charaktere noch einige Triontaler, ein Schwert und einen Dolch. Der Händler aus Padova wollte sich bei seinen Rettern mit 20 Triontalern bedanken, aber die Helden lehnten die Münzen ab. So blieb es nur beim Versprechen zukünftig Nachlässe auf seine Waren in Leet und Padova zu geben.
Gemeinsam gingen die "Trolltöter" und der Händler zurück nach Leet, wo wie sich herausstellte, auch die seltsamen Diebstähle aufgehört haben. Die verschwundenen Gegenstände sind alle wieder aufgetaucht. Die Quintas haben angekündigt noch ein paar Tage zu bleiben und fünf weitere Vorstellungen zu geben. Am Ende gab es noch ein kleines Rendezvous zwischen Eldrian und Maria.
Der Schluss war mehr erzählt als gespielt, da war es dann doch schon recht spät - oder schon wieder zu früh...

Fazit
Der Spielabend hat viel Spaß gemacht und trotz der Zusammenführung von zwei Abenteuern zu einem, sind wir mit einer Spielsitzung ausgekommen. Dank der kleineren Runde kamen wir gut voran und hatten auch einen großen Teil Rollenspiel dabei. Der Kampf gegen den Troll war recht kurz und sehr erfolgreich für die Spieler - mal schauen wie sie Zu Recht kommen, wenn es nicht so glatt läuft. Am Ende war der Waldläufer in die 3. Stufe aufgestiegen, die anderen beiden waren aber dicht dahinter.

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