Donnerstag, 4. März 2010

"Neues" Rolemaster - Spielbericht Elisera (1)

Nachdem die Charaktere weitestgehend fertig gestellt waren (siehe "Neues" Rolemaster - Erste Schritte) hatte ich als ersten Test das Abenteuer Elisera von Sebastian Wituzmann ausgewählt. Um später z.B. bei Stufenaufstiegen weniger arbeit zu haben wurden alle Charaktere ins Excel-Tool übertragen (in dem entsprechend noch Fehler gefunden wurden) und entsprechend ausgedruckt. Weitere Unterlagen die verteilt wurden waren Kopien der Waffen- und Kritische-Treffer Tabellen, Zauberlisten und ähnliches - wobei das wohl fast zuviel des guten für den ersten Abend war. Um das System schnell zu lernen hatte jeder Spieler die Verwaltung seines Charakters selbst in der Hand, also notieren von EP, Schaden, Trefferpunkte, Magiepunkte, Manöver, usw.

Charakterübersicht
Der Kämpfer - Tanis, Halbelfischer Kämpfer
Der Wildnisführer - Eldrian Tharnell, Waldmenschen Waldläufer
Die Heilerin - Jensen, Hochmenschen Heilerin
Der Sprücheklopfer -Darleth, Stadtmenschlicher Magier
Der Schurke - Dalgo Walgrott, Stadtmenschlicher Schurke

Einleitung
Der Einfachheit halber wurde festgelegt dass sich die Charaktere größtenteils bereits kannten, was zu kleinen Anpassungen in den Charakterhintergründen führte. Die notwendigen Absprachen dauerten sicher etwas kürzer als wenn das Kennenlernen entsprechend ausgespielt worden wäre. Allerdings wäre dadurch im Laufe des Abenteuers das Verständnis untereinander bestimmt etwas besser ausgeprägt gewesen. So gab es nur ein kurzes Hallo im Brandkessel, das Gasthaus des Dorfes Leet indem das Abenteuer startet. Darleth und Jensen probierten ein bisschen mit ihren Anfangszaubern um ihre Fähigkeiten den anderen zu präsentieren und selbst kennen zu lernen, z.B. um Wasser zu gefrieren und aufzukochen.
Als der Auftraggeber Onthar den Gasthof betrat und seine Ansprache hielt waren die Chars interessiert und wollten sich sofort der Sache annehmen. Vor allem da es wohl gegen Orks ging, das Retten einer seit Jahren verschollenen Tochter schien ihnen eher zweitrangig.
Dieser Einstieg ins Abenteuer ist so was von klassisch und von meinem Bauchgefühl her nicht ganz so gut für erfahrenere Spieler geeignet, aber das ganze ist ja auch ein Abenteuer für (Rollenspiel) Neulinge.
Um nicht völlig unvorbereitet in die Wildnis zu stürmen, wurden die Einheimischen über die zu erwartenden Gegebenheiten ausgefragt, unter anderem wo sich etwa der "Gamskogel" befindet. Zusammen mit den neuen Infos und dem Wissen von Eldrian rüstete sich die Gruppe entsprechend aus.
Hier hab ich einfach die meisten Sachen abgenickt, die benötigte Ausrüstung werden die Chars schon sinnvoll zusammen haben. Traglast und Erschöpfung wurden wie in den Regeln vorgeschlagen erst einmal weg gelassen

Die Reise
Am nächsten Morgen machten sich die Abenteurer zu Fuß auf dem Weg, die Pferde wurden beim Wirten des Brandkessels untergebracht. Die ersten Tage der Reise wurden diverse Fertigkeitsprüfungen durchgeführt, wie Nahrungs- und Spurensuche, Tier- und Pflanzenkunde sowie Wettervorhersage und Orientierung (Statische Manöver). So konnten die Charaktere die ersten Erfahrungspunkte sammeln und die Spieler das System besser verinnerlichen. Nach ein paar Tagen erreichte man die Ausläufer des Ghalgrates und die erste Kletterpartie bot sich an (Bewegungsmanöver), was keinem echte Schwierigkeiten bereitete. So langsam wurde es auch Zeit für den ersten Kampf des Abends - der Angriff eines Berglöwen. Die Auseinandersetzung dauerte nicht wirklich lange, Tanis zerteilte das Tier fast schon beim ersten Treffer. Vor dem Ende des Löwen kamen noch nicht einmal alle Spieler zum Zug. Die kurz vor der Helka-Enge auftretende Lawine war da schon ein anders Kaliber, der Magier wäre ohne die Hilfe der anderen sicher erfroren.
Bei den ersten Charakteren hatte ich eine zu einfache Handhabe gewählt sich aus den Schneemassen zu befreien. Bei den beiden letzten Spielern die sich Freischaufeln wollten probierten wir die im Abenteuer vorgeschlagene Methode.

Die Helka-Enge
Nachdem Jensen ihre Kameraden geheilt und man sich etwas erholt hatte ging es zum vorläufigen Höhepunkt des Abenteuers in die Schlucht die als "Helka-Enge" bekannt war. Da das Ende der Schlucht nicht einzusehen war, entschloss sich Eldrian zuerst alleine hinein zu wagen. Schleichend und mit dem Zauber "Steinlauf" ausgestattet wollte der Waldläufer einen Blick auf den sich hinter der Schlucht befindlichen Gamskogel werfen. Nur wurde er etwa auf der Hälfte des Weges von Tentakeln die aus den Höhlen und Löchern der Enge kamen angegriffen. Die anderen Helden stürmten sofort zu Hilfe, aber da er das einzige Ziel für die Angriffe war sah es nicht gut für ihn aus. Die anderen rutschten mehr hinterher als das sie liefen. Als Tanis endlich in Reichweite für seinen Bogen war, hatte der Waldläufer schon fast keine Trefferpunkte mehr. Auch Dalgo beteiligte sich mit seiner Handarmbrust am Kampf während Jensen versuchte den nun Bewusstlosen Wildnisführer zu erreichen. Der Magier vollendete einen Schlafzauber, der leider gegen den Gegner keine Wirkung zeigte. Gerade als der leblose Körper in eine Spalte in der Wand gezogen wurde, schaffte Tanis den Tentakel der Eldrian ergriffen hatte festzunageln. Mit letzten Anstrengungen wurden noch zwei weitere der um sich schlagenden Gliedmaßen getroffen bis dann der Magier eine Eiswand vor die Felswand zaubern konnte. Eldrian war dem Tod nur knapp entronnen und Jensen hatte alle Hände voll zu tun die Gefährten wieder auf Vordermann zu bringen. Als die Gruppe dann die Enge hinter sich gelassen hatte erblickten sie dahinter den stolzen Berg mit seinen Ausläufern im Osten, einen auf der Hochebene gelegenen Tannenwald und Rauch der von den Hängen aufstieg - wahrscheinlich von den gesuchten Orklagern.
Hier endete der erste Spielabend

Fazit
Der erste Abend war im Großen und Ganzen dadurch geprägt das noch unklare Regeln gewälzt werden mussten und das die Spieler durch die komplette Verwaltungsarbeit der Charaktere etwas überfordert waren. Beim nächsten Mal wird die Aufteilung der Aufgaben anders durchgeführt. So wird sich ein Spieler um die erhaltenen Treffer kümmern statt jeder für sich, ein anderer übernimmt das Nachschlagen der Kritischen Treffer, usw. Auch die Buchführung über die Erfahrungspunkte war so nicht ganz so brauchbar wie es in der "alten" Rolemasterrunde gang und gäbe ist. Wahrscheinlich werd ich das beim nächsten Spielabend selbst übernehmen.
Durch die vielen Treffer die der Waldläufer einstecken musste ist er nach dem Abend bereits in die zweite Stufe aufgestiegen.

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