Donnerstag, 28. Oktober 2010

Rolemaster: Diebe im Wald

Angedacht war dieser Abenteuer als Testabenteuer für andere Charaktere sowie eines neuen Spielers. Aber am Ende blieb es bei zwei bereits gespielten Charakteren (Tanis und Eldrian) und dem des neuen Spielers. Der neue Charakter war eine stadtmenschliche Trickserin mit dem Namen Lilli. Deshalb hab ich das Abenteuer Diebe im Wald von Thomas Eigen ein bisschen an die Runde angepasst und in Leet platziert.

Charakterübersicht
Tanis, Halbelf, Krieger Stufe 2
Eldrian Tharnell, hybrider Waldbewohner, Waldläufer Stufe 3
Lilli, hybrider Stadtmensch, Trickserin Stufe 1

Einführung
Um den Einstieg zu erleichtern, haben wir festgelegt, das Tanis in seiner Funktion als Stadtwache von Padova die Trickserin Lilli bereits kannte. Er hatte sie wohl das ein oder andere Mal festgenommen, sie konnte sich aber immer als unschuldig rausreden. Lilli war gerade in Leet, um etwas Abstand zu Padova und ihrem letzten „Geschäftspartner“ zu bekommen. Im Brandkessel traf sie dann auf Tanis, der gerade mit Eldrian frühstückte. Wie selbstverständlich setzte sie sich dazu und begrüßte den etwas mürrischen Krieger und den recht ansehnlichen Waldläufer. Während die drei sich unterhielten und näher kennen lernten, berichteten ein paar der anwesenden Dörfler, dass ihnen Vieh und Werkzeug abhanden gekommen sei. Davon hellhörig geworden, wollten die Abenteurer der Sache nachgehen. Im weiteren Gespräch erfuhren sie, das vor allem der Waldhüter Loriel Nabbat Probleme mit verschwundenen Dingen hätte. Der Halbelf war Pächter eines kleinen Stückchens Land und Wald, nördlich vom Laan. So machten sie sich auf den Weg über die Fuhrt zur Hütte des Waldhüters.

Beim Waldhüter
Der Halbelf berichtete, dass innerhalb der letzten Woche eine Axt und weitere Werkzeuge verschwunden waren. Das Tiere verloren gegangen waren, schob er auf ein Wolfsrudel, das in letzter Zeit den Wald unsicher machen würde. Allerdings war es schon ungewöhnlich, da die Tiere eingezäunt waren und es keine Schäden an den Umzäunungen gab. Das wollte sich die Gruppe selbst anschauen und ging zu den Weiden. Eldrian untersuchte den Boden nach auffälligen Spuren und fand sehr große, menschenähnliche Fußabdrücke. Es hatte wohl jemand das Vieh geschnappt und war anschließend damit in den Wald gegangen. Zurück beim Waldhüter ließen sich die drei Abenteurer von Loriel zu den Stellen führen, wo er die verloren gegangenen Sachen zuletzt gesehen hatte. Auch dort fand Eldrian Spuren, die in den Wald führten.

In den Casnewydd
Die Trickserin fing eine Diskussion darüber an, ob sie wirklich in den unheimlichen wirkenden Wald gehen wollen. Tanis konnte sie etwas beruhigen, während Eldrian bereits vorsichtig das Unterholz betrat. Etwas widerwillig begleitete Lilli den Krieger und so folgten beide dem Waldläufer tiefer in den Casneywydd. Auf ihrem Weg vernahm Eldrian seltsame gurgelnde und zischende Geräusche, bald auch gepaart mit einem feinen Schwefelgeruch. Dann fand er eine Lichtung mit einer Höhle, in der scheinbar ein Lindwurm schlummerte! Leise schlich der Waldläufer zurück zu den anderen. Dort angekommen warnte er die beiden vor der Gefahr. Nach kurzer Beratschlagung entschied man, dass Eldrian der Spur weiter folgte, während Tanis und Lilli die Höhle weitläufig umgehen sollten. Nachdem der Waldläufer der Meinung war, das sie genügend Abstand zum Lindwurm gewonnen hatten, brachte er die anderen beiden wieder auf die Fährte des Vieh- und Werkzeugdiebes.
Bei einer Lichtung fanden die drei eine mannshohe Keule die einen zerschmetterten menschlichen Körper bedeckte, sowie riesigen Fußabdrücke die auf einen Troll hindeuteten. Als der erste Schock über den Fund überwunden war, untersuchten die Abenteurer die Szenerie etwas genauer, der zerschmetterte Körper schien eine Attrappe zu sein und die Trollspuren waren gefälscht. Verwirrt folgte die Gruppe der ursprünglichen Spur und so erreichten die drei einen alten Waldpfad der sich nach einer Weile bei einer weiteren Lichtung aufteilte.
An dieser Lichtung lagen einige Klumpen (Nuggets) Gold und daneben einige Diamanten! Auf einem alten Baumstupf, im Schatten einer großen Eiche, lag sogar ein vermoderter Rucksack. In ihm befanden sich weitere Rohdiamanten und Gold. Während Tanis und Eldrian dem Fund nicht trauten, wollte Lilli den Rucksack schnappen und schnellstens zurück nach Leet. Am Ende machte sich Eldrian auf, der Spur weiter zu folgen, während die anderen beiden an der Weggabelung warten sollten.

Der Turm
Der Waldläufer schlich vorsichtig neben dem Pfad durch den Wald, bis er auf eine größere Lichtung traf, auf der eine Turmruine stand und mehrere Goblins irgendwelche arbeiten verrichteten. Neben dem Turm befand sich noch eine Art Zwinger, in dem scheinbar Wölfe gehalten wurden. Eldrian beschloss sich das Ganze etwas näher anzusehen und zu versuchen, die gefangenen Tiere zu befreien. Während er um die Lichtung herum huschte, tauchte auch noch ein Oger auf, bepackt mit Brennholz. Der Oger ging in den Turm, kam kurz darauf wieder hinaus und ging den Pfad in Richtung der anderen beiden Abenteurer.
Hier hab ich weitere Gegner eingebaut als vom Abenteuer vorgeschlagen, auch um die Gruppe zu animieren zusammen zu bleiben.
Eldrian versteckte sich hinter dem Turm und vor den Blicken der Goblins im Waldrand. Von dort zielte er mit Pfeil und Bogen auf das Schloß des Zwingers, schoss und traf tatsächlich. Sofort stürmten die ausgehungerten Wölfe aus ihrem Gefängnis und die Goblins stoben auseinander. Auch der Oger drehte um, aber die Szenerie wurde dann fast surreal – die Wölfe hielten inne und gingen freiwillig wieder zurück in den Verschlag. Als beim Waldläufer auch noch das Gefühl beobachtet zu werden aufkam, sprang er auf und rannte tiefer in den Wald. Nur war seine Wahrnehmung irgendwie leicht verändert, er rannte direkt gegen einen Baum und ging ohnmächtig zu Boden.
Als Eldrian wieder zu sich kam, saß er im Turm und ein großer, junger Mann mit beeindruckenden blauen Augen bot ihm seltsamen Brei an. Der Waldläufer war der Meinung, dass das der Mann ein Freund von ihm sein müsse und erzählte ihm was ihn hierher führte.
Während der Wartezeit wurde Lilli und Tanis immer ungeduldiger. Während der Krieger in Sorge um Eldrian war, wollte die Trickserin sich den Rucksack mit dem Gold und den Edelsteinen über die Schulter werfen und abzuhauen. Tanis wurde bereits ziemlich wütend und die Situation gipfelte fast in einem handfesten Streit, als ein Oger und sechs Goblins sich näherten. Die Gegner kamen aus der Richtung gelaufen, in der ihr Gefährte verschwunden war. Die Unholde hatten sie bemerkt und griffen an! Tanis stürmte ihnen mit gezogenem Bihänder entgegen. Auch Lilli stellte sich der Übermacht – ihr war der Rucksack zu schwer für eine Flucht. Leicht übereilt zauberte die Trickserin einen Schlafzauber auf die Goblins. Drei von ihnen wurden durch den Zauber erwischt und dann kaltblütig von Lilli getötet. Die restlichen Goblins und der Oger waren für den schnellen Krieger keine richtiger Gegner. Der Oger lag nach zwei Schlägen ebenso am Boden wie die Goblins. Anschließend überredete Tanis Lilli dazu, doch dem Weg zu folgen und den Waldläufer zu suchen.
Der „Freund“ von Eldrian hielt mitten in der Befragung inne und meinte, er solle kurz warten während er nach dem Rechten sehen wolle.
Bei der Lichtung mit dem Turm angekommen, machte Tanis eine unbekannte Gestalt im Eingangsbereich der Ruine aus. Geistesgegenwärtig legte der Krieger einen Pfeil auf seinen Kompositbogen, schoss und traf während die Gestalt die Tür schloss.
Verletzt kam der „Freund“ zurück zum Waldläufer und wies diesen an, die Feinde aufzuhalten damit er entkommen könne. Danach begab er sich zu einem Geheimgang, der sich unter einer Falltür im Kellerraum befand. Eldrian nahm mit seinem Bogen den Kelleraufgang ins Visier und erwartete die eindringenden Übeltäter.
Achtsam pirschten Lilli und Tanis näher an den Turm heran, immer darauf achtend, ob Bewegungen in der Ruine zu sehen waren. Lilli kletterte auf das Dach, fand aber keine Möglichkeit hinein zu gelangen. So trat der Halbelf kurzerhand die Tür ein und stürmte hinein. Es gab keine Gegenwehr in der ersten Ebene und so verschafften sie sich einen schnellen Überblick. Die Etage bestand nur aus einem Raum mit einer Wendeltreppe in der Mitte. Es schien sich hier um eine Wohnebene zu handeln, aufgeteilt in drei Bereiche. Während die beiden leise die Treppe hinab schlichen, klärte sich auch langsam Eldrians Geist. So erkannte Eldrian den Krieger Tanis als Freund und schoss keinen Pfeil auf ihn. Eine kleine Weile hielt der Waldläufer noch an seinen Auftrag fest, derweil kletterten Tanis und Lilli die Falltüre hinab. Zu dritt folgten sie dann dem Geheimgang bis in eine Tropfsteinhöhle. Es dauerte, bis sie den Ausgang ausfindig machen konnten. Wieder an der frischen Luft, verfolgten sie die Spuren des ehemaligen Turmbewohners bis zu einer Schlucht, wo die Fährte endete.

Der Schluss
Übelgelaunt ging es dann zurück zum Unterschlupf, den sie jetzt genauer untersuchten, ebenso wie die restlichen Pfade. Es gab noch einen Köhlerhaufen und eine verschlossene Vorratshöhle. Einen Hinweis auf die Herkunft oder gar den Namen des geistverdrehenden Bösewichtes konnten sie nicht finden. Wohl aber die verschwundenen Werkzeuge und Tiere, bzw. deren Überreste.
Es dauerte noch einen ganzen Tag, bis sich die Charaktere dazu entschlossen zurück nach Leet zu gehen. Auf dem Rückweg schauten sie noch mal bei dem Lindwurm vorbei und erkannten nun auch, dass es sich dabei um eine geschickt inszenierte Täuschung handelte.
Zwar konnten sie die Diebstähle aufklären, aber zufrieden waren sie nicht – ist doch der eigentliche Verursacher entkommen. Das „Gold“ und die „Edelsteinen“ entpuppten sich als Fälschungen (Katzengold und Glassteine), was zur Steigerung der Laune auch nicht gerade beitrug. Dafür bekamen die Helden im Brandkessel den ein oder anderen ausgegeben.

Fazit
Der Spielabend dauerte länger als erwartet und so musste ich beim Ende leider wieder kürzen. Dafür gab es eine Menge Rollenspiel zwischen den Charakteren, wobei das der Gruppe nicht immer geholfen hatte …
Lustig wars auf alle Fälle.
Nach der Vergabe der Erfahrungspunkte, konnte jeder der drei Charaktere eine Stufe aufsteigen. Bei der Trickserin sind aber noch Anpassungen nötig, zum einem bei den Fertigkeiten/Talenten und zum anderen beim Charakterkonzept.

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